Was hier ein wenig nach der Münchner Kult-Combo FSK (=Freiwillige Selbstkontrolle) goes Kammer-Pop klingt, sind Ebba Durstewitz (Cello & Stimme) und Jakobus Siebels (akustische Gitarre & Stimme), die 1995 als Duo gestartet, nun durch Percussion-Mann Marco Dreckkötter und Basser Stefan Barg verstärkt, ihr von Detlef Diederichsen produziertes Zweitwerk in den Ring werfen. Das zunächst recht unkompliziert scheinende luftig-leichte Pop-Liedgut mit unaufdringlicher Gitarre, Akkordeon, Klarinette, Banjo, Xylophon, Cello und Klavier, in charmante Arrangements zum Mitträllern gehüllt, entpuppt sich bei mehrfachem und genauerem Hinhören als raffinös-präzise Pop-Feinmechanik. Texte wie "Die Musik verstummt und der Ventilator brummt" in "Das Fest", oder "Die Luft ist leichter dann, wenn einer fliegen kann" in "Aus unserem Winterhaus" bleiben haften und wirken lange nach. Die Geschichtchen und Momentaufnahmen, die dem bisweilen auch melancholischen Hamburger-Kaffeehaus-Ensemble eingefallen sind, handeln vom Aufwachen ("Gut geschlafen Blues"), von einem "Sommerkleid", vom Unglück in "Braunschweig", oder einfach von "Omas Hose", einem schlagerähnlichen, gefährlichen Ohrwurm-Song.