Frank Apunkt Schneider
Deutschpop halt's Maul!
Buch
Deutschpop halt's Maul!
Für eine Ästhetik der Verkrampfung
Fremdwerden in der eigenen Sprache
Popmusik auf Deutsch war lange Zeit undenkbar. Denn Popkultur war das vielleicht wichtigste Reeducation-Programm, das die Alliierten den Deutschen auflegten. Sie überschrieb die deutsche Kultur und entfremdete die Kids von Scholle und Volksgemeinschaft.
Erst mit Punk entstanden deutsche Texte, die sich zur Kolonialisiertheit durch Pop bekannten.
Und als aus der guten alten BRD wieder hässliches neues Deutschland geworden war, verstärkten Bands wie Kolossale Jugend oder die frühen Blumfeld (nicht zu verwechseln mit den späten) die Dissonanzen. Ihre Sperrigkeit war eine Abfuhr ans neu verordnete Wir-Gefühl. Aber in ihrem Windschatten entstand eine neue Generation, die endlich ganz unverkrampft deutsch singen wollte. Tomte, Kettcar oder Klee sangen (noch ...) nicht für Deutschland, aber ihr kleinbürgerlicher Gemütsindiepop passte gut zum Entkrampfungsbefehl der Berliner Republik.
Und als aus der guten alten BRD wieder hässliches neues Deutschland geworden war, verstärkten Bands wie Kolossale Jugend oder die frühen Blumfeld (nicht zu verwechseln mit den späten) die Dissonanzen. Ihre Sperrigkeit war eine Abfuhr ans neu verordnete Wir-Gefühl. Aber in ihrem Windschatten entstand eine neue Generation, die endlich ganz unverkrampft deutsch singen wollte. Tomte, Kettcar oder Klee sangen (noch ...) nicht für Deutschland, aber ihr kleinbürgerlicher Gemütsindiepop passte gut zum Entkrampfungsbefehl der Berliner Republik.