Freiwillige Selbstkontrolle
Ein Haufen Scheiß und ein zertrümmertes Klavier
12"-Vinyl
»F.S.K. (Freiwillige Selbstkontrolle) ist eine
Art School Band aus München, die 1980 in
der Redaktion des Underground-Magazins
Mode & Verzweiflung zusammenkam und
verstörende Losungen einer neuen Dissidenz
ausgab wie: ›Wir sagen Ja zur modernen
Welt‹, oder: ›Heute Disco, morgen Umsturz,
übermorgen Landpartie‹. Die Idee der
italienischen Futuristen, Venedig zu fluten,
fand bei ihnen fröhlichen Anklang. Und also
erhoben sie die seriöse Forderung, Theater
zu Parkhäusern umzuwandeln. Die
futuristische Entwicklung sogenannter
Lärmtöner (in produktiver Abwandlung der
Geräusche der industrialisierten Großstädte,
aber auch der völlig neuartigen
Kriegsmaschinen des Ersten Weltkriegs) trug ein zentrales Moment der abweichenden
Popmusik in deren aufkommenden Diskurs:
die Übersteuerung, die Verzerrung, ›Bring
the Noise‹«.
Das Cover der auf 500 Stück linierten Vinylauflage gestaltete auf meinen Vorschlag der britische Künstler und Art Director Scott King (i-D, Sleazenation, Pet Shop Boys, Morrissey, Suicide, Saint Etienne), von dem sich Michaela Mélian natürlich ein typografisches Cover wünschte – sie hatte einst Kings beeindruckende Einzelausstellung im Münchener Kunstverein gesehen. King wählte für die schließlich in Neukölln im Siebdruckverfahren verzierten Vorderseiten der Schallplatte fünf Neonfarben pro 100 Stück aus.